Aktuell | 26.09.2025

Neues Kunstwerk zur Gemeindefusion eröffnet

Gemeindegeschichte gestern, heute und morgen wird spürbar /

für eine Zeitkapsel werden Botschaften an die Zukunft gesucht

Rede zur Enthüllung der Skulptur „Fusion“

Ein neues, markantes Kunstwerk ist seit Dienstagabend vor der Sporthalle im Altenbürgzentrum zu bestaunen.

„Fusion“ heißt die imposante Skulptur aus zwei stählernen Halbkreisen, die je nach Blickwinkel des Betrachters ganz unterschiedliche Beziehungen und Perspektiven zueinander bieten. 

Entworfen und realisiert wurde das Projekt federführend vom Kunstkreis Karlsdorf-Neuthard. 

„Wir setzen heute ein ganz besonderes Zeichen – ein Zeichen, das Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbindet“, betonte dessen Vereinsvorsitzender Martin Günther vor vielen interessierten Besuchern.

Im Jahr 1975 haben sich Karlsdorf und Neuthard zusammengeschlossen. Zwei Gemeinden, jede mit ihrer eigenen Geschichte, ihren Traditionen und ihrem Selbstverständnis, haben den Mut gefasst, eine gemeinsame Zukunft zu beginnen.

Die Fusion sei gelungen: Seitdem sind die Ortsteile zusammengewachsen und das Miteinander der Bürgerinnen und Bürger, der Vereine und Institutionen wurde selbstverständliche Realität zum Nutzen aller, hieß es. 

Es sei seitdem viel erreicht und gemeinsam gestaltet worden. Das Jubiläumsjahr 50 Jahre Karlsdorf-Neuthard habe der Kunstkreis zum Anlass für einen künstlerischen Beitrag per Ideenwettbewerb genommen. 

Heraus kam eine große Skulptur an prominenter Stelle, die das Zusammenwachsen der Gemeinden symbolisieren und in die Zukunft tragen soll. 

„Die Skulptur ‚Fusion‘ steht auf massiven Natursteinen. Sie stehen für die beiden Ortsteile – fest verwurzelt in ihrer Geschichte, stabil und kraftvoll“, so Günther.

Darauf erheben sich Halbkreise aus Stahl. Sie berühren sich nicht und stehen doch in einer erkennbaren Beziehung zueinander. Dies soll die Spannung zwischen Eigenständigkeit und Einheit, zwischen Bewahren und Verändern aufzeigen. 

Aus der richtigen Perspektive betrachtet, fügen sich diese Halbkreise zu einem Kreis zusammen. „Ein Sinnbild dafür, dass Einheit oft eine Frage des Blickwinkels ist“, wie der Vereinsvorsitzende anmerkte.  

Verschiedene Perspektiven je nach Blickwinkel 

Die bewusste Platzierung der Skulptur im öffentlichen Raum, das Spiel mit der Perspektive, das Erleben der Einheit erst aus dem richtigen Blickwinkel – all das mache das Kunstwerk zu einem Erlebnis und nicht nur zu einem Objekt. Es wolle einladen, genauer hinzuschauen, nachzudenken und zu spüren, was es heißt, eine Gemeinschaft zu bilden.

Wie könnte die Gemeinde Karlsdorf-Neuthard in 50 Jahren aussehen? Man wolle eine Brücke schlagen zu den Menschen, die dann hier leben und die auf die vergangenen 50 Jahre zurückblicken.

Dem Kunstwerk soll deshalb eine Zeitkapsel hinzugefügt werden, die in 50 Jahren, also im Jahr 2075, geöffnet werden soll. 

So wolle der Kunstkreis Geschichte aktiv erlebbar machen. 

Mit der jetzigen Eröffnung des neuen Kunstwerks starte man deshalb einen Wettbewerb, bei dem es gilt, Botschaften an die Zukunft zu kreieren. Das könnten Grüße und Zeugnisse des heutigen Lebens sein, aber auch Ideen, was die Gemeinde in 50 Jahren ausmachen mag.

Martin Günther dankte allen Beteiligten und Unterstützern, allen voran Norbert Damm und Alois Heneka, Mario Koch von KTS Stahlbearbeitung und dem Büro Thomas Lawo, der Firma Hartlieb und der Gemeinde. 

Für Bürgermeister Sven Weigt war die Übergabe des Kunstwerks eine der letzten offiziellen Amtshandlungen, übernimmt er doch bekanntlich in wenigen Tagen sein neues Amt als Oberbürgermeister von Bruchsal. 

Der Rathauschef freute sich sehr über das neuerliche, herausragende Engagement des Kunstkreises, der mit Kunst im öffentlichen Raum nachhaltige Akzente im Gemeindeleben setze. Die Auseinandersetzung mit Kunst erfordere vom Betrachter die Bereitschaft, gewohnte Strukturen zu verlassen und neue Perspektiven einzunehmen. Immer sei eine solche Betrachtung ein dynamischer Prozess und eine Momentaufnahme, die auch die Herausforderungen der Zeit aufnehme. 

Sich immer wieder auf das Einigende, das Gemeinsame zu besinnen, das sei eine der Botschaften, die von der Skulptur ausgehe. Dazu seien alle aufgefordert, im gegenseitigen Dialog, mit Verständnis und Toleranz sich aufeinander einzulassen. 

Für die musikalische Begleitung der Feierstunde sorgte in überaus gelungener Weise Simone Tonka auf dem Akkordeon. 

Information: Ideenwettbewerb „Zeitkapsel 2075“ 

Jeder und jede, alle Institutionen sind eingeladen, einen Beitrag für die Zeitkapsel einzureichen. Da der Platz begrenzt ist, wird ein Gremium die besten Beiträge auswählen und in die Zeitkapsel einbringen.

Die Versenkung und Versiegelung der Zeitkapsel soll noch in diesem Jahr stattfinden.

Die Zeitkapsel soll eine Brücke schlagen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

  • Sie erinnert an die erste Hälfte der Gemeindegeschichte.
  • Sie gibt Zeugnis von unserem heutigen Leben.
  • Sie richtet eine Botschaft an die Generationen von morgen.

Stellen Sie sich vor, wie im Jahr 2075 die dann lebenden Bürgerinnen und Bürger Karlsdorf-Neuthards die Kapsel aus der Erde heben und öffnen. Was möchten Sie, dass sie über unsere Zeit erfahren? Welche Eindrücke, Dokumente oder Botschaften sollen sie in den Händen halten?

Beteiligung

Alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, Vereine, Schulen, Kindergärten, Kirchen, kulturellen Einrichtungen und öffentlichen Institutionen sind eingeladen, sich zu beteiligen. Die Zeitkapsel soll die Vielfalt des Gemeindelebens im Jahr 2025 widerspiegeln.

Mögliche Beiträge

  • Chroniken, Jahresberichte, Festschriften
  • Fotos von Veranstaltungen, Gebäuden, Vereinsaktivitäten
  • Briefe oder Botschaften an die Zukunft
  • Symbolische Objekte kleiner Größe aus haltbarem Material

Rahmenbedingungen

  • Größe: Die Zeitkapsel ist 50 cm lang, 10 cm im Durchmesser. (stimmt das?) Beiträge sollten daher das Format DIN A4 oder kleiner haben.
  • Material: Säurefreies Papier ist ideal. 
  • Digitale Medien (USB, CD) sind eher ungeeignet, weil ihre Haltbarkeit und Lesbarkeit über die Zeit zu sehr leidet

Ablauf

  • Einreichungsfrist: 15. November 2025
  • Prüfung der Beiträge durch ein Gremium 
  • Versenkung der Kapsel: 1. Dezember 2025 

Da der Platz in der Kapsel begrenzt ist, wird eine Auswahl getroffen, die möglichst viele Lebensbereiche der Gemeinde abbildet.

Einreichung

Bitte senden Sie Ihre Beiträge bis zum 15. November 2025 an:

Martin Günther
Dürerweg 7, 76689 Karlsdorf-Neuthard
E-Mail: kunstkreis@gmx.de, 0160 90823142

Mit Ihrer Beteiligung helfen Sie mit, ein lebendiges Bild von Karlsdorf-Neuthard im Jahr 2025 zu bewahren – damit die Generationen von morgen erfahren, wie unsere Gemeinde heute lebt, denkt und fühlt.