Die einen finden es natürlich schön, andere sprechen von „verwahrlostem Unkraut“: An den bewusst angelegten, sich weitgehend selbst überlassenen Blühwiesen und Grünflächen (nicht nur) in Karlsdorf-Neuthard scheiden sich naturgemäß die Geister. Schon seit geraumer Zeit verfolgt die Gemeinde in Abstimmung mit dem Gemeinderat und dem Verein „Lebendiges Biotop“ eine bewusst ökologisch und nachhaltig ausgerichtete Bewirtschaftungsstrategie für die meisten Grünflächen. Deshalb haben seitdem ungemähte Blühstreifen, Grundstücke und kleine Wiesen innerorts deutlich zugenommen. „Die Gemeinde ist schon seit einigen Jahren mit Unterstützung einer Fachfirma dazu übergegangen, den intensiv gepflegten und kurz geschorenen ‚englischen Rasen‘ auf den öffentlichen Grünflächen mehr und mehr zu reduzieren. Dafür soll es mehr kleinräumige, aber dennoch hochwertige ökologische Blühwiesen geben“, erläutert Johannes Heberle von der Gemeindeverwaltung. Der Klimaschutz-Manager ist im Technischen Bauamt im Rathaus für die Koordination der örtlichen Maßnahmen zuständig. Er erläutert, dass an geeigneten Flächen spezielle Samenmischungen zum Einsatz kommen, die eine möglichst breite und auch im Blühzyklus abwechslungsreiche, natürliche ökologische Vielfalt gewährleisten sollen. Dies alles geschieht mit einem klaren Plan und dem Ziel, „immer mehr wertvolle innerörtliche Rückzugsräume für Pflanzen, Insekten und andere Kleinlebewesen zu schaffen“, so Heberle. Dieses Vorgehen wurde zuvor im Gemeinderat vorgestellt und befürwortet. Auch den Verein „Lebendiges Biotop“ hat die Gemeinde schon im Vorfeld ins Boot geholt und sich über die mit dem Fokus auf ökologische Ziele ausgerichtete Strategie abgestimmt. „Weniger mähen und gezielt neu aussäen: Eine solche Aufwertung innerörtlicher Grün- und Blühflächen soll unsere einheimischen Tier- und Pflanzenarten fördern und möglichst vielen Tieren Nahrung und Lebensraum bieten“, erläutern Johannes Heberle und Umweltbeauftragter Peter Münch. Zum Maßnahmenpaket der Gemeinde mit dem Ziel der kleinräumigen Klimaverbesserung gehört, dass Grünflächen (dazu gehören auch unbebaute Grundstücke innerorts) grundsätzlich weniger gemäht werden. Seltener und in größeren Abständen mähen lautet die Devise beim gemeindlichen Bauhof, was gerade Insekten und Kleintieren zugutekommen soll. Damit soll es nicht darum gehen, Arbeit beim Bauhof einzusparen. Vielmehr will die Gemeinde damit den Umwelt- und Klimaschutz aktiv fördern, betonen die Verantwortlichen. Die Gemeinde ist mit den weiteren Akteuren regelmäßig im Austausch, um die Strategie bei Bedarf aktuell anzupassen. Vorgesehen ist ein reduzierter Mäheinsatz: Gemeindlichen Blüh- und Wiesenflächen sowie private Bauplätze mit einem an die Gemeinde erteilten Mähauftrag sollen vom Bauhof nur noch maximal zweimal jährlich gemäht werden. „Der erste Schnitt erfolgt im Regelfall frühestens ab Mitte Juni, ein zweiter dann erst im Spätsommer“, berichtet Bauhofleiter Alexander Hug. Damit sollen vor allem die für eine ökologische Vielfalt so wichtigen Kleinlebewesen geschont und in ihrer Vielfalt gefördert werden, heißt es. Biodiversität, also möglichst reiche und breite Lebensvielfalt, lautet hier das Stichwort. Ein Anliegen, bei dem Bürgermeister Sven Weigt den Gemeinderat nachhaltig „mitnehmen“ konnte und das nach den bisherigen Erfahrungen von den Beteiligten ganz überwiegend positiv bewertet wird. Solche gezielten Einzelmaßnahmen könnten im Verbund einen spürbaren positiven Einfluss auf das Kleinklima ausmachen. Wenn sich dann noch mehr und mehr Gartenbesitzer dazu entschließen, die eine oder andere kleine Rasenfläche in ihrem Garten nicht ständig extrakurz zu halten und dafür mehr „Wildwuchs“ zuzulassen, wäre insgesamt schon viel erreicht für mehr Natur- und Artenschutz. An heißen und trockenen Sommertagen heizt sich eine Fläche mit hochstehenden Gräsern deutlich weniger auf als eine kurz geschorene Rasenfläche, auf der zudem kaum noch Lebewesen zu finden sind. Das kann in der Summe vieler kleiner solcher naturbelassenen Flächen durchaus einen spürbaren Temperaturunterschied ausmachen. Dankbar für mehr blühendes Grün sind zudem Bienen und viele andere Insekten, die auf ungemähten Grünflächen ab dem Frühjahr einen gut gedeckten Tisch vorfinden können. Gleichwohl gab es vereinzelt auch Kritikpunkte, die in die Bewertung und die Strategie für das künftige Vorgehen eingeflossen sind. Weil sich viele gemeindliche Grünflächen direkt am Straßenraum befinden, oftmals im Bereich von Einmündungen und Kreuzungen, haben die Bauhofmitarbeiter jedoch auch ein Auge auf die Verkehrssicherheit. „Da, wo es unbedingt notwendig ist, muss deshalb mehr zurückgeschnitten werden als anderswo“, erläutert Hug. Dass das Thema „Wildkraut“ unterschiedlich bewertet wird, ist klar. So ist zu erwarten, dass es neben vielen positiven Rückmeldungen auch Kritik geben wird ob des vermeintlichen „Wildkrautwuchses.“ Auch beim Naturschutz liegt eben, wie in so vielen Dingen, alles im Auge des Betrachters. Womit wir wieder am Anfang dieses Berichts wären: Für den einen ist eine Blühwiese ein wunderschöner, herzerwärmender Anblick ob des Brummens und Summens darin. Mancher hingegen empfindet eine solche weitgehend naturbelassene Fläche hingegen als unschön und ungepflegt. Dies vor allem dann, wenn die Hauptblütezeit vorüber ist. Ein kleines Dilemma, mit dem man wohl leben muss, bei dem aber grundsätzlich der Naturschutz zumindest über den rein ästhetischen Wünschen stehen sollte. Wobei viele aber auch nicht Unrecht haben, wenn sie sagen: Gibt es etwas Schöneres als eine Blühwiese?
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Anlässlich des Jubiläums „75 Jahre Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland“ in diesem Jahr, organisieren die Gemeinde Karlsdorf-Neuthard sowie weitere örtliche Gruppierungen und Einrichtungen kleine, aber feine Veranstaltungen rund um den Themenkreis Grundgesetz, Demokratie, Freiheit und Menschenrechte. So wird am Samstag, 4. Mai, von der Gemeinde in Kooperation mit der Musik- und Kunstschule (MuKs) ein kostenloser Workshop „Holz-Stelen gestalten mit Kettensägen“ angeboten. Von 9 bis 18 Uhr können Interessierte auch ohne handwerkliche oder künstlerische Vorkenntnisse ein Werk zum Themenkreis Freiheit und Demokratie anfertigen. Anmeldungen sind noch möglich an die Gemeindeverwaltung, Rufnummer 443-255 (Fachbereich 1, Frau Reinsch, E-Mail: bianca.reinsch@karlsdorf-neuthard.de). Die beim Workshop entstandenen Arbeiten sollen danach in der Gemeinde öffentlich ausgestellt werden. Eine weitere Veranstaltung mit Bezug auf das besondere Jubiläum gibt es am Mittwoch, 15. Mai, in der Zehntscheuer Karlsdorf. Ab 19 Uhr wird dort Dr. Alessandro Bellardita , Mitglied des Vereins Amitalia Karlsruhe für Deutsch-Italienische Freundschaft, einen Vortrag halten zum Thema Grundgesetz, Freiheit, Demokratie und Menschenrechte. Veranstalter sind die vier örtlichen Gemeinderatsfraktionen (CDU, Freie Wähler, Grüne Liste und SPD) in Kooperation mit der Bürgerstiftung e. V. Der Referent ist Richter an der Strafkammer beim Landgericht Karlsruhe und Dozent an der Fachhochschule für Rechtspflege in Schwetzingen. Er ist Autor, Journalist und laut Ankündigung der Veranstalter "ein begnadeter Redner, der die Zuhörer entführen möchte in den VIP-Bereich unseres wichtigsten Gesetzes, dessen 75. Geburtstag wir dieses Jahr feiern dürfen“. Zu beiden Veranstaltungen sind alle Interessierten herzlich eingeladen!
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Das Betreuungsangebot für Kinder ist in der Gemeinde Karlsdorf-Neuthard gut aufgestellt. Es wird seit vielen Jahren in Anlehnung an vorhandene und als tragfähig erkannte Bedarfe der Familien von der Gemeindeverwaltung in enger Zusammenarbeit mit der katholischen Kirchengemeinde sowie dem Verein „Postillion“ als Träger der örtlichen Einrichtungen etabliert, ständig überprüft und an aktuelle Veränderungsbedarfe angepasst. Regelmäßig berät und bewertet eine Arbeitsgruppe Kinderbetreuung die Betreuungssituation, nimmt frühzeitig Nachsteuerungen vor und schlägt dazu dem Gemeinderat eventuelle Veränderungen vor. Somit ist das jeweilige Betreuungsangebot für Kinder in der Gemeinde immer auf der Höhe der Zeit und entspricht möglichst weitgehend und passgenau genau dem, was Familien wünschen und brauchen. Alljährlich wird von der Verwaltung im Gemeinderat im Rahmen einer Kindergarten-Bedarfsplanung die Betreuungssituation ausführlich erläutert und eventuelle Veränderungsvorschläge werden zur Beratung und Abstimmung gestellt. Diese immer wieder intensive Arbeit und das enge und gute Zusammenwirken aller Beteiligten unter Federführung der Gemeinde mit der zuständigen Sachgebietsleiterin Melanie Gieser vom Fachbereich 1 im Rathaus, trägt insofern sichtbare Früchte, als zum einen die regelmäßigen, umfassenden Bedarfsumfragen bei den Familien regelmäßig eine insgesamt große Zufriedenheit mit dem Betreuungsangebot zeigen. Damit einhergehend gibt es eher nur kleinere Nachbesserungen und Optimierungen, die zielgerichtet umgesetzt werden. Davon unabhängig schreitet auch der weitere Ausbau von Kindergärten und Betreuungsplätzen gut voran, weil der Bedarf einhergehend mit den Kinderzahlen in Karlsdorf-Neuthard nach wie vor erfreulich auf einem hohen Niveau verbleibt (wir berichteten). In diesem Zusammenhang ist auch die flexible kommunale Ganztagesschule zu nennen, ein Modell, mit dem die Gemeinde schon vor Jahren ein Vorreiter in der Region war. Es zeichnet sich durch ein flexibles Bausteinsystem aus, das den Wünschen von Eltern und Familien passgenau entspricht und aus dem als freiwilliges Angebot individuell und tagesgenau ausgewählt werden kann, anhand des jeweiligen Betreuungsbedarfs. Dieses Angebot ist in Karlsdorf-Neuthard bereits seit 2015 bewährt und etabliert, wie der Bürgermeister bei der Gemeinderatssitzung hervorhob. So zeigt auch die aktuelle Auswertung der umfangreichen Elternbefragung der Eltern mit Kindern im Alter von 0 bis 11 Jahren, dass es momentan keinen größeren Bedarf für Veränderungen gibt. Was von der Arbeitsgruppe Kinderbetreuung als sinnvoll und angezeigt erkannt wurde, wurde als Beratungs- und Beschlussvorschlag dem Gemeinderat unterbreitet und in dessen jüngster Sitzung am 23. April jeweils einstimmig beschlossen. So sollen auf Vorschlag der Verwaltung bzw. der Arbeitsgruppe im St. Elisabeth Kindergarten die Ausweitung der Betreuungszeit für die Ganztages- und verlängerte Öffnungszeiten-Betreuung per konkreter Umfrage bei den Eltern näher geprüft werden. Das Gleiche gilt für den St. Franziskus Kindergarten Neuthard. Dort soll zudem das zusätzliche Angebot eines Mittagessens freitags auf den Prüfstand. Bei der flexiblen kommunalen Ganztagesschule in Neuthard soll es künftig ebenfalls freitags ein Mittagessen geben. Für alle Kindergärten soll künftig ein Ampelsystem bei Betreuungsengpässen genutzt werden und die Rückzahlung von Elternbeiträgen bei Ausfall von Angeboten ab dem ersten Tag möglich sein. Hierzu betonte Bürgermeister Sven Weigt, dass die Personalsituation in den fünf örtlichen Kindergärten (inklusive dem neuen Waldkindergarten) vergleichsweise gut ist und Ausfallzeiten auf ein Minimum reduziert werden können. Nach wie vor könne die Gemeinde den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz vollauf erfüllen. Die seit Jahren regelmäßig durchgeführten Bedarfsermittlungen erlauben zudem eine relativ sichere Zukunftsprognose für die künftigen Jahrgänge und Betreuungsbedarfe, vor allem für über drei Jahre alte Kinder. „Lediglich für die U3-Jahrgänge sind die Zahlen mit zunehmendem Planungshorizont ungenauer, da zum einen teilweise die Kinder für den Prognosezeitraum noch nicht geboren sind und zum anderen die Nachfrage nach den U3-Angeboten lediglich abgeschätzt werden kann“, hieß es bei der Erläuterung der umfangreichen Vorlage, die vom Gemeinderat insgesamt einmütig zustimmend zur Kenntnis genommen wurde.
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Auf der Zielgeraden ist die 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), die größte deutschlandweite Sozialaktion. Bundesweit engagieren sich in allen 27 Bistümern 2.700 Aktionsgruppen drei Tage in sozialen Projekten und setzen sich dabei für eine solidarische Gesellschaft ein. Diese Aktion gibt es etwa alle fünf Jahre und sie beinhaltet eine sozial-caritative, umwelt- und naturschützende, gemeinnützige Projektarbeit. Die Welt in 72 Stunden ein bisschen besser machen ist das Ziel. Dieses Jahr steht die Aktion unter dem Motto "Uns schickt der Himmel." Innerhalb der örtlichen katholischen Seelsorgeeinheit Karlsdorf-Neuthard-Büchenau in der Gemeinde Karlsdorf-Neuthard ist der Bau und die spätere Anbringung von Vogelnistkästen die Aufgabe. Und der stellen sich die Jugendlichen mit Unterstützung und Leitung durch Pastoralmitarbeiterin Carolin Mezger und Diakon Stefan Baumstark mit großer Begeisterung und bewundernswertem Einsatz! Wir wünschen viel Energie für den Endspurt und sind schon gespannt auf das Ergebnis!
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Ereignisreiche und bewegende Tage mit vielen schönen und nachhaltigen Begegnungen liegen hinter der Delegation aus dem Landkreis Karlsruhe, die für eine Woche Gast in Guabiruba und Umgebung in Südbrasilien war. Anlass war das 200-jährige Jubiläum der Auswanderung von Deutschland nach Brasilien. Ein Höhepunkt der Reise zu den Freunden in Brasilien war die Einweihung eines Denkmals in Guabiruba für den unvergessenen früheren Bürgermeister und Ehrenbürger der Gemeinde Karlsdorf-Neuthard und Ehrenbürger von Guabiruba, Egon Klefenz. Seiner Verdienste um Freundschaft, Völkerverständigung und internationale Partnerschaften wird auch damit dort dauerhaft erinnert werden. Unverkennbar und beeindruckend sind die bis heute gepflegten und hoch gehaltenen Erinnerungen der Einwohner nach Deutschland und Baden, zur Heimat der Vorfahren. Eine intensive Partnerschaft auf Augenhöhe, bei der man vieles voneinander lernen kann. So soll unter anderem die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit im Bereich Klimaschutz weiter ausgebaut und intensiviert werden.
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