Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Leserinnen und Leser,
ein Jahr mit erneut besonderen Herausforderungen geht in wenigen Tagen zu Ende.
Haben wir im vergangenen Dezember noch die vorweihnachtliche Stimmung vermisst, weil wegen der Corona-Pandemie die gewohnten Adventsfeiern, Treffen oder Weihnachtsmärkte vielfach ausfallen mussten, sind es in diesem Jahr ganz andere, ebenso unerwartete und nicht weniger bedrückende Ereignisse, die unser Leben auf den Kopf gestellt haben.
Was Corona angeht, scheint seit einiger Zeit die größte Krise endlich überwunden zu sein.
Dafür trat mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine im Februar dieses Jahres ein anderes Ereignis ein, das man zuvor nicht für möglich gehalten hätte. Nichts ist seitdem mehr, wie es vorher war. Vermeintliche Gewissheiten sind weggebrochen und eine Zeitenwende angebrochen.
Knapp zehn Monate nach dem Kriegsbeginn lässt sich überhaupt nicht einschätzen, wohin diese Aggression Russlands noch führen wird, geschweige denn wann endlich wieder Frieden sein wird.
Der Krieg hat zu direkten oder drohenden Engpässen auf dem Material- und Energiesektor geführt, er lässt die Verbraucherpreise in geradezu schwindelerregende Höhen ansteigen, er hat zu neuen, immensen Herausforderungen bei der Aufnahme und Versorgung von vor dem Krieg geflohenen Menschen geführt und vieles mehr.
Sehr viele Bürgerinnen und Bürger sind von den Folgen des russischen Angriffskrieges wirtschaftlich spürbar betroffen. Natürlich ist das alles nicht zu vergleichen mit der furchtbaren Lage in der Ukraine selbst. Dennoch machen sich auch hierzulande immer mehr Menschen ernsthafte und zuvor so nicht gekannte Sorgen – um ihre finanzielle Situation, um ihren Arbeitsplatz, um die Frage, wie sie die ständig steigenden Kosten bestreiten sollen.
Kann uns da noch nach Weihnachten und Festfreude zumute sein, können wir angesichts der bedrückenden Nachrichten und dem Elend der vom Krieg so schwer getroffenen Menschen in der Ukraine überhaupt feiern?
Ich meine, trotz alledem – ja. Denn was wäre die Alternative? Mutlosigkeit, Aufgabe und Resignation. Jedes Jahr aber bringt uns Weihnachten die Botschaft von Licht, von der Mahnung zur menschlichen Fürsorge und Nächstenliebe, von Hoffnung und Zuversicht. Das können und das sollen wir uns bewusst machen und auch feiern, was ja überhaupt nicht ausschließt, auch an die Menschen zu denken, denen es nicht so gut geht.
Auch wenn wir auf der kommunalen Ebene keine globale Politik betreiben oder Kriege beenden können: Wir können ein wertvolles Stück zu mehr Frieden und Freundschaft bei uns und damit in der Welt beitragen. Kehren wir vor der eigenen Haustür, jede und jeder, bringen wir Verständnis und die Bereitschaft zu verzeihen auf und reichen einander die Hand. Dann fängt Weihnachten an, bei uns und mitten unter uns.
„Karlsdorf-Neuthard hält zusammen“, das war uns in der schweren Zeit der Corona-Pandemie ein Leitspruch von Anfang an. Sehr viele engagierte Einwohnerinnen und Einwohner, Vereine und Organisationen haben dieses eindrucksvoll vorgelebt. Das kann und soll uns auch jetzt eine Orientierung sein. Halten wir zusammen, sorgen wir dafür, dass unsere Gemeinde Karlsdorf-Neuthard auch im neuen Jahr liebens- und lebenswert bleibt und wir eine Gemeinde sind, in der sich alle wohl und aufgehoben fühlen können.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
auch im kommenden Jahr wird die geleistete, intensive Arbeit von Gemeinderat und Verwaltung mit dem Beginn oder dem Abschluss von kommunalen Projekten sichtbare Früchte tragen.
Die Einspeisung von enthärtetem Trinkwasser in das Leitungsnetz rückt, trotz aller unvorhersehbaren immensen Probleme in den Lieferketten, endlich in greifbare Nähe. Das Großprojekt „neues Feuerwehrhaus“ nimmt mehr und mehr Formen an. Die weiteren Fortschritte werden in den nächsten Monaten auf der Baustelle deutlich erkennbar sein. Die Sanierung der Rathäuser mit dem Projekt „neue Ortsmitte Neuthard“ geht ab dem Frühjahr in die erste Umsetzungsphase, wenn die Verwaltung im Rathaus Neuthard ein Ausweichquartier beziehen und die Sanierung des Rathauses Neuthard beginnen wird. Zum Thema „Güterverkehrstrasse“ erwarten wir gemeinsam mit der Bürgerinitiative, dass eine Trassenführung mitten durch die Ortsteile von der Bahn nicht weiterverfolgt wird.
Bezahlbarer Wohnraum ist in Karlsdorf-Neuthard nach wie vor ein sehr knappes Gut. Im kommenden Jahr wollen wir mit der Erschließung des Wohngebiets „An der Pfinz“ in Neuthard mit dort entstehenden 14 Gemeindewohnungen zur notwendigen Verbesserung des Angebots beitragen.
Der Ausbau der Kinderbetreuung, Neubau einer Grundschule in Karlsdorf, Forcierung eines Stadtbahnanschlusses, Klimaschutz und Wärmeausbaustrategie sind nur einige Stichworte für weitere, teils mittelfristige kommunale Aufgaben und Planungen, die uns in den nächsten Jahren fordern werden.
Nähere Erläuterungen dazu konnten Sie bereits den Haushaltsreden von Verwaltung und Fraktionen entnehmen, die in der vergangenen Ausgabe des Mitteilungsblattes abgedruckt waren. Sie sind auch online nachzulesen auf der Homepage der Gemeinde unter www.karlsdorf-neuthard.de
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
gemeinsam haben wir im zu Ende gehenden Jahr wieder viele Herausforderungen bewältigt, vor allem dank des herausragenden ehrenamtlichen Engagements vieler Einwohnerinnen und Einwohner, die sich immer wieder uneigennützig in das gesellschaftliche Leben einbringen und dieses mitgestalten und bereichern.
Ich danke den Damen und Herren des Gemeinderats, die auch in diesem Jahr wieder in zahlreichen und intensiven Beratungen mit großem Engagement, mit Kompetenz, Verantwortungsbewusstsein und Weitblick wichtige Weichen für das Wohl der Gemeinde und eine weiterhin positive Gemeindeentwicklung gestellt haben.
Mein herzlicher Dank gilt meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ebenso wie den vielen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die sich in den Vereinen, Kirchen, Organisationen und Einrichtungen für andere engagieren. Oft geschieht dies still und unauffällig, und doch effektiv, hilfreich und wirkungsvoll. Sie alle machen damit unsere Gemeinde jeden Tag aufs Neue schöner, liebenswerter und lebenswerter.
Bleiben wir alle gemeinsam für unser Karlsdorf-Neuthard weiter aktiv! Nehmen wir das neue Jahr mit all seinen Chancen und Herausforderungen wieder an mit Mut und Zuversicht.
Ich wünsche Ihnen allen frohe Weihnachtstage und ein gutes, glückliches und gesundes neues Jahr!
Bleiben Sie gesund!
Ihr
Sven Weigt,
Bürgermeister